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Geschichte
Vorgeschichte der von Hagen und von Westernhagen vom Ursprung bis zur Zerstörung der Haynerburg bei Mühlhausen im Jahre 1256

Hagen lateinisch heißt Indago, altdeutsch:  Hayn, Hag, Hain. Man verbindet mit ihm einen stillen, geheiligten Ort, einen Wald oder einen mit Wall umgebenen oder eingehegten Ort dar.
Die „von Hagen" oder ihr lateinische Name „de Indagine" gehörten dem Uradel an. Sofern der Stammsitz der Familien im Eichsfeld lag, war der Name „de Indagine" gebräuchlich.
Unzweifelhaft ist die Stammeseinheit der Familie Hagen, von Westernhagen, genannt nach Burg Hagen bei Berlingerode, Osterhagen genannt nach Burg Hagen östlich davon gelegen und de Indagine, was durch Unterschriften und Urkunden aus Kloster Teistungenburg, Duderstadt und Mühlhausen hervorgeht. Die Namen Wester- und Osterhagen treten erstmals um 1300 auf, was bedeutet, dass die 2. Burg erst um diese Zeit gebaut wurde. Auffällig oft wurden Urkunden der Städte Mühlhausen, Duderstadt und Kloster Teistungenburg auch mit „de Indagine occidentali" oder „orientali" unterschrieben.
Otto von der Hagen-Schmiedeberg (Ahnenforscher besonders des Hagenschen Geschlechtes), führt die Abstammung aller Familien dieses Namens –von, vom, von dem, oder von der Hagen-, aus Sachsen, Thüringen, Mark Brandenburg, Kärnten, Holstein, Mecklenburg, Rheinland auf denselben Urstammvater zurück – und bezeichnet ihn als „Thoring vom Hain", welcher um das Jahr 969 auf der Haynerburg bei Mühlhausen gelebt haben soll. Der Beweis hierfür ist schwerlich zu erbringen.
Jedenfalls steht fest, dass die von Hagen zu den ältesten bekannten Adelsgeschlechtern Deutschlands gehören, deren Ursprung von vielen Chronisten bis in das graue Altertum zurückgeführt wird. Der bekannte Geschichtsschreiber Theodor von Steinmetzen spricht von Hatugast vom Hagen, der in Sachsen als Oberst im Jahre 524 das Schloss Scheidingen erobern half. Dafür bekam er vom König von Franken Land am Harz.

Westernhagensche Gerichtsdörfer

Die Kirche zu Teistungen
Die erste und älteste Urkunde, welche mit der Familiengeschichte der von Hagen/Westernhagen unmittelbar zusammenhängt, bezieht sich auf die Erbauung der Kirche in Teistungen im Jahre 1189 von Bruno de Marca. Die Familie „von der Marc" oder de Marca (nach dem ausgezeichneten Forscher und Kenner der Eichsfeldischen Geschichte Freiherr Levin von Wintzingerode- Knorr), führte das Hagensche/Westernhagensche Wappen und gehörte demselben Stamm an und besaß große Besitzungen in Teistungen und auf dem Eichsfelde, die im 13. Jahrhundert an Conrad und Hermann de Indagine (Westernhagen) verpfändet oder verkauft wurden. Das Patronatsrecht der Teistunger und Wehnder Kirche wurde zunächst behalten, 1294 aber in das Kloster Teistungenburg inkorporiert. Die Söhne de Marchia (von der Marc) bekannten 1324, den Rest der ihnen in Teistungen verbliebenen Güter und das Iuspatronat dem Kloster Teistungenburg verkauft zu haben. (Urkunde von 1283)
Nicht mehr vorhanden sind die Patronatskirchen zu Westernhagen und zu Osterhagen und die Kirche zu Yckendorf.

Die Patronatskirche zu Berlingerode
Im Jahre 1312 übergibt der Graf von Lauterberg (Harz) dem Ritter Hermann dem Jüngeren die Gerichtsbarkeit über 4 Dörfer: Breme, Teistungen, Hundeshagen, Berlingerode. Zu diesen Gerechtsamen gehört auch das Patronat zu Brehme, Teistungen, Hundeshagen.
1352 wird auch das Patronat über Berlingerode durch das Archidiakonat Heiligenstadt bestätigt.

Patronatskirche zu Ferna
1338 hat Herzog Heinrich von Braunschweig Heinrich, Borchard und Dietrich von Westernhagen ein Lehen und gleichzeitig das Patronatsrecht gegeben.

Patronatskirche zu Ecklingerode
Das Westernhagensche frühere Gerichtsdorf liegt an einer alten Heer- und Handelsstraße auf welcher schon vor Hunderten von Jahren die Völker und später die Heere zogen, Kaufleute von der einst wichtigen Handelsstadt Duderstadt nach Nordhausen und den bedeutenden Handelsplätzen des Nordens. Von Ecklingerode geht die Straße zunächst über Brehme dann durch die „porta eichsfeldica" (Eichsfelder Tor), welcher Gebirgspass vom mächtigen Gebirgsstock, „dem Sonnenstein" überragt wird, auf dessen kahler Höhe sich in altheidnischer Zeit eine bedeutende Opferstätte befand.
In solchen Gegenden wurden die ersten Gott geweihten Altäre gebaut, so auch in altchristlicher Zeit, wo sich jetzt die Kirche von Ecklingerode erhebt.

Kirche zu Reinholterode
Das Dorf war ursprünglich im Besitz des Stiftes zu Quedlinburg und gelangte durch die Grafen von Reinstein (Regenstein) an die von Westernhagen. Hier scheint auch teilweise das Patronatsrecht an dieselben gelangt zu sein, wie aus der Urkunde von 1600 bis 1618 hervorgeht, denn die Westernhagen bestellten noch mit den Wintzingerode die Geistlichen, Nach der Gegenreformation übernahm das der Kurfürst von Mainz.

Gerichtsverhältnisse
Ehe im Eichsfeld Fürsten, adlige Familien oder Klöster Eigentum bekamen, gab es dort nur Gaugrafen, welche im Namen des Kaisers Gericht hielten.
Doch schon im 11. Jahrhundert finden wir im Eichsfeld eine Art ständische Verfassung, bei der Geistlichkeit, Adel und Städte bei wichtigen Angelegenheiten zu Rate gezogen wurden. Im 11. Und 12. Jahrhundert übten auch die Erzbischöfe von Mainz durch eingesetzte Richter die Gerichtsbarkeit aus, nachdem sie im Eichsfeld Güter erworben hatten.
So kam das Iuspatronatus an Adelsfamilien, wenn z.B. Teile der goldenen Mark als Lehen durch die Äptissinnen von Qedlinburg, durch die Grafen von Reinstein und Blankenburg, die Grafen von Lauterberg und Scharzfeld an hervorragende Adelsfamilien wie die von Westernhagen, von Wintzingerode, von Uslar usw. gegeben wurden.

Die Landstände des Eichsfeldes
Die Verfassung in Deutschland brachte es mit sich, dass kein wichtiges Geschäft ohne den Adel, die Geistlichkeit und die Vertreter der Städte abgeschlossen werden konnte. Die Abgesandten der Ritterschaft, der Geistlichkeit und der Städte bildeten die eichsfeldischen Stände. Zur ständigen Ritterschaft des Eichsfeldes aber wurden diejenigen adligen Familien gerechnet, welche freie, adlige Rittergüter besaßen, wie es z.B. mit den von Westernhagen der Fall war.
So z.B. sah man 1479 die gesamte Ritterschaft und Städte als Landstände verbunden, als sie gegen den Amtmann des Eichsfeldes, den Grafen von Schwarzburg Beschwerde führten. Die Ritterschaft, besonders die Besitzer der eigenen Gerichtsbarkeit so auch die von Westernhagen, traten hier in den Vordergrund und gaben dem Kurfürsten in einem bisher ungewöhnlichen Ton zu verstehen, dass, wenn nicht bald Ruhe und Frieden im Eichsfeld geschaffen würde, sie genötigt wären, sich an andere Fürsten um Hilfe zu wenden. Der Kurfürst Dieter von Isenburg nahm die gerechten Klagen der Ritterschaft und Städte gnädig auf und setzte den Amtmann ab.

MichaelHaraldTiloHeinrichWilhelmLevinDietrichBurchardThileTilemannAndreasHans von Westernhagen

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